Online Vortrag mit Dr. Elena Vogman

"Werte ähneln einem Tanz, nicht einer Statue": Exzentrische Werte bei Sergej Eisenstein und Georges Bataille

Gegen Ende der 1920er Jahre experimentierten sowohl Eisenstein als auch Bataille mit dem Veränderungspotenzial der Materie. Bataille hatte sein Konzept des "Basismaterialismus" auf den Prüfstand gestellt, indem er in der Zeitschrift Documents akademische und ästhetische Visionen von Kunst mit anthropologischen und archäologischen Bildern kritisch konfrontierte. Eisenstein hatte Bildmaterial für seinen geplanten Film Das Kapital zusammengestellt und dabei Marx' Kritik der politischen Ökonomie mit Joyces Ulysses in Verbindung gebracht. Eisenstein und Bataille trafen sich im Januar 1930 in Paris, nachdem Eisenstein an der Universität Sorbonne eine Vorlesung zum Kapital gehalten hatte. Im Gegenzug zeigte Bataille dem sowjetischen Regisseur eine Reihe von gnostischen Münzen, die er später in seinen Artikel über den "Basismaterialismus" aufnahm. Der Vortrag beleuchtet den Austausch dieser exzentrischen Werte zwischen den Autoren anhand des Archivs von Eisensteins Kapital-Projekt, das über 500 Seiten mit Notizen, Zeichnungen, Zeitungsausschnitten und Ausdrucksdiagrammen umfasst.

Seite 192 & 193 aus dem Buch:  „Dance of Values. Sergei Einstein‘s Capital Project“ von Elena Vogman
Bild: Seiten 192 & 193 aus dem Buch: „Dance of Values. Sergei Einstein‘s Capital Project“ von Elena Vogman. © Elena Vogman

Ein Vortrag von Dr. Elena Vogman

externe SeiteAssistenzprofessorin der Faculty Fellow of History an der NYU Shanghai

Datum und Zeit: Freitag, 14. Mai 2021 16.15 Uhr (CEST)

Ort: Zoom

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