Jonas Fränkel Workshop VI: Kryptophilologie in Gelehrtenbibliotheken
ETH Zürich, 22. November 2024
In Jonas Fränkels Bibliothek auf der Riedegg bei Thun befanden sich 11.500 Bände, die im Anschluss an den Nachlass ebenfalls vom Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern übernommen werden konnten. Diese Gelehrtenbibliothek bildete das zentrale Arbeitsinstrument für Fränkels editorische und publizistische Tätigkeit, die der jüdische Philologe aufgrund seiner politischen und akademischen Ausgrenzung weitgehend abseits vom zünftigen Universitäts- und Kulturbetrieb unternehmen musste. Die Bibliothek bildet demnach eine einzigartige Quelle für die Rekonstruktion eines Kapitels verschollener Literatur- und Philologiegeschichte des 20. Jahrhunderts. Seit Oktober 2023 wird die Bibliothek detailliert erschlossen, parallel dazu entsteht eine Dissertation im Rahmen des SNF-Projekts «Kryptophilologie. Jonas Fränkels ‹unterirdische Wissenschaft› im historischen und politischen Kontext». Der sechste Jonas Fränkel Workshop bietet also Anlass, erste Ergebnisse aus der Erschliessung zu präsentieren, denn: Die Gänge in die Bibliothek haben Trouvaillen im Verborgenen aufgespürt und bieten gleichsam einen makroskopischen Zugang, der sich mit exemplarischen Fundstücken vermitteln lässt. Anhand dieser sollen Forschungsfragen unter dem projektleitenden Paradigma des Kryptischen formuliert und im Vergleich mit den Bibliotheken von Karl Wolfskehl, Walter Benjamin und Elias Canetti diskutiert werden.
Programm
Ort: ETH Zürich, externe Seite Clausiusstrasse 59, 8092 Zürich, RZ F 21
Organisation: Andreas Kilcher, Irmgard M. Wirtz und Malte Spitz
Um Anmeldung wird gebeten bis am 15.11.24:
Mit der freundlichen Unterstützung von