Thinking Pluralism #2 – Öffentlicher Vortrag

"Nationalismus und sein Unbehagen: Sprachen des Pluralismus in Mitteleuropa, 1850er-1930er Jahre" mit Prof. Dr. Till van Rahden [Sprache: Englisch]

von Victoria Laszlo

In einer Zeit, in der manche behaupten, Universalismus sei ebenso gefährlich wie Ethnozentrismus, und in der Politiker den Multikulturalismus als gescheitertes Experiment abtun, lenkt der Vortrag die Aufmerksamkeit auf die Art und Weise, wie wir die Beziehung zwischen dem Partikularen und dem Universellen konzeptualisieren. Er konzentriert sich auf die Versuche, in einem Zeitalter des Nationalismus ein Recht auf Anderssein zu begründen. Jüdische Intellektuelle in Mitteleuropa argumentierten als Verfechter einer pluralistischen Auffassung von Nation, dass die Bürger nicht deshalb einer nationalen Gemeinschaft angehörten, weil sie aufgehört hätten, anders zu sein, sondern gerade deshalb, weil sie ihre besonderen Identitäten bewahrt hätten. Vor diesem Hintergrund verortet der Vortrag den Begriff der Differenz in der Sprache des Nationalismus selbst.

Till Van Rahden promovierte 1999 in Neuerer Geschichte an der Universität Bielefeld und war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Historischen Seminar. Er lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Université de Montréal, von 2006 bis 2016 als Inhaber des Canada Research Chair in German and European Studies. Zugleich ist er Adjunct Research Professor an der Carleton University in Ottawa.

Datum und Zeit: Dienstag, 16. Mai 2023, 18:15 - 19:45

Ort: ETH Zürich, Clausiusstrasse 59, RZ F 21

Vortragssprache: Englisch

Organisation: Sektion Geisteswissenschaften des D-GESS

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