Online-Datenbank der Lesespuren in Thomas Manns Nachlassbibliothek

Die Online-Datenbank der Lesespuren in Thomas Manns Nachlassbibliothek steht live zur Verfügung. Die Datenbank ist im Rahmen des SNF-Projekts "Produktive Lektüre: Thomas Manns Nachlassbibliothek" in Kooperation des Thomas-Mann-Archivs, der ETH Bibliothek und der Professur für Literatur- und Kulturwissenschaft entstanden.

Dank einer innovativen Datenbanklösung sind nun die Annotationen in Thomas Manns Privatbibliothek online recherchierbar

Im Thomas-Mann-Archiv der ETH-Bibliothek ist neben dem handschriftlichen Nachlass auch die private Bibliothekenthalten, die Thomas Mann bei seinem Tod 1955 hinterliess. Der Autor, der «mit dem Bleistift las», markierte und annotierte in zahlreichen seiner Bücher und nutzte diese Informationsgrundlage intensiv für seine eigene Werkproduktion.
Der Umstand des Annotierens war stets bekannt, jedoch nicht systematisch erfasst, welche Bücher in welcher Dichte bearbeitet wurden.

Kooperationsprojekt schafft innovative Datenbanklösung
In einem grossen, vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekt "Produktive Lektüre: Thomas Manns Nachlassbibliothek" des Thomas-Mann-Archivs, der ETH-Bibliothek und der Professur für Literatur- und Kulturwissenschaft der ETH Zürich wurden daher von 2016 bis 2019 sämtliche Lesespuren in der Nachlassbibliothek erschlossen und digitalisiert. Aus dieser Erschliessung geht die bemerkenswerte Erkenntnis hervor, dass in ca. 60 % der rund 4300 Bände solche Spuren enthalten sind.

Im Projekt entstand eine neue, innovative Datenbanklösung, die direkten Zugang zu den über 2700 digitalisierten Bänden und den einzelnen Lesespuren schafft. Da bei zahlreichen Buchautorinnen und ‑autoren noch Urheberrechte laufen, war die Datenbank seit April 2019 nur im Lesesaal des Thomas-Mann-Archivs zugänglich.

Die Datenbank geht online
Seit Sommer 2019 haben nun das Thomas-Mann-Archiv und die ETH-Bibliothek in einem Nachfolgeprojekt für alle Bände die Rechtssituation festgestellt und die Datenbank so erweitert, dass rechtefreie Titel online gestellt und geschützte Inhalte abgegrenzt werden können. Dadurch ist es nun möglich, geschützte Titel trotz Abgrenzung online zu durchsuchen, wobei Trefferlisten und Metadaten zu den erschlossenen Lesespuren einen guten Eindruck zu Menge und Art der Markierungen und Annotationen vermitteln. Über 900 Bände werden aktuell online gestellt. Die Einsichtnahme in die Digitalisate und Volltexte der geschützten Bände erfolgt weiterhin vor Ort im Thomas-Mann-Archiv.

Entdecken Sie die neue Datenbank!
Das Thomas-Mann-Archiv und die ETH-Bibliothek freuen sich, die Datenbank nun online zugänglich machen zu können: https://nb-web.tma.ethz.ch

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