HS2021

Ringvorlesung im Herbstsemester 2021

«Zwei Juden, drei Meinungen»: Der jüdischen Kultur wird eine aussergewöhnliche Debattenfreudigkeit, die Wertschätzung von Kontroversen in allen Fragen der Lebensgestaltung einschliesslich der Religion und eine ausgeprägte Diversität hinsichtlich der Bestimmung dessen, was «Jüdischsein» bedeutet, nachgesagt. Judentum gibt es nur in Varianten, und es scheint relativ mühelos ohne Kirche und Sehramt, Dogmatik und Sittenwächter auszukommen. Gleichwohl gibt es von Elisha Ben Abuya bis Shabbtai Zvi und Spinozas in der Vormoderne den Typus des jüdischen Häretikers; und gleichwohl spricht man seit dem 19. Jahrhundert von einer jüdischen Orthodoxie, die sich damals als «rechtsgläubige» Gegenbewegung zur jüdischen Moderne des sog. Reformjudentums ausbildete.

Wie also sind – und von wem – in der Geschichte des Judentums die Grenzen zwischen dem «eigentlich Jüdischen», dem «gerade noch Jüdischen» und dem «nicht mehr Jüdischen» gezogen worden? Und wie wurden solche Abweichungen im Randbereich des Jüdischen in unterschiedlichen Kontexten verhandelt?

Die Ringvorlesung 2021 will diesen Fragen anhand von ausgewählten Beispielen aus Geschichte und Gegenwart des Judentumsnachgehen.

Termine, Zeiten und Veranstaltungsort finden Sie im Programm.

DownloadProgramm der Ringvorlesung im Herbstsemester 2021 (PDF, 119 KB)

 

 

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