Archivprojekt: C.A. Meier Nachlass
„Bestandbeschrieb C.A. Meier Nachlass: Akten zur Geschichte der Präsidentschaft von C.G. Jung in der Internationalen Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie, 1933-1940“
Andreas Kilcher und Giovanni Sorge
Die Frage nach der Verstrickung in nationalsozialistische Ausgrenzungsdiskurse des Gründers der Analytischen Psychologie, des Schweizer Psychiaters und Psychologen C.G. Jung (1875-1961) ist schon länger Gegenstand der Debatte nicht nur unter so genannten Jungianern, sondern auch in der Wissenschafts- und Kulturgeschichte. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Untersuchung der Tätigkeit C.G. Jungs in den 1930er Jahren als Präsident der Internationalen Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie (IAAGP), einer als unpolitisch und neutral intendierten Dachorganisation mit Sitz in der Schweiz. Zusammen mit Generalsekretär C.A. Meier (1905-1995) und zahlreichen Psychotherapeuten aus ganz Europa versuchte Jung ab 1934, die Vereinigung zu erweitern, um damit auch ein Gegengewicht zu der von M.H. Göring, einem Cousin von „Feldmarschall“ Hermann Göring, geleiteten deutschen Landesgruppe zu schaffen, der die Mehrheit der Mitglieder angehörte.
Eine der wichtigsten Quellen für eine detaillierte Analyse dieser Problematik (bzw. der in der Sekundärliteratur meist kaum weiter erforschten Tätigkeit von Jung –und C.A. Meier – in der IAAGP) sind die von C.A. Meier an das ETH Archiv übergegebenen umfangreichen Akten zur Geschäftsführung der Gesellschaft. Das Projekt hat die Erstellung eines Bestandbeschrieb und einer Einführung zu den Archivbeständen mit historischer Einleitung und Registern zum Ziel.
Dieses Projekt wurde durch die C. G. Jung-Stiftung gefördert.